Der Sommer beginnt nicht nur immer früher, auch Hitzewellen treten aufgrund der Klimaerwärmung immer häufiger auf. Natürlich nicht nur in Deutschland, sondern ganz Europa, wie aktuell in Griechenland, Spanien oder Portugal. Hitze bereitet vielen Menschen enorme Schwierigkeiten. Sie können sich schwer davor schützen. Das betrifft nicht nur ältere Personen. Auch Vorerkrankte wie Diabetes-Patienten sollten sich schützen. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, warum Diabetiker besonders betroffen sind und wie sich auf hohe Temperaturen gut vorbereiteten können.
Hitzewellen gefährden Diabetiker besonders
Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes sollten während einer Hitzewelle besondere Vorsichtsmaßnahmen einhalten. Freizeitaktivitäten im Freien in der warmen Jahreszeit sind nicht ohne Risiko, weil Hitze die Durchblutung im Körper fördert. Dadurch gelangt das Insulin schneller in den Blutkreislauf und die Körperzellen. In der Folge kann der Insulinbedarf sinken. Umgekehrt können die Blutzuckerwerte ansteigen, weil der Körper bei Wärme mehr Flüssigkeit verliert und sich so die Zuckerkonzentration im Blut erhöht. Darüber hinaus belastet Hitze das Herz-Kreislauf-System. Häufige Begleit-Beschwerden oder Erkrankungen bei Diabetes, wie z. B. Bluthochdruck oder Herzleiden, können sich so mitunter verschlimmern.
Viel über den Tag trinken
Die Gefahr der Austrocknung ist vor allem bei schlecht eingestelltem Diabetes groß. Sie hören sicher oft von der Empfehlung, bei hohen Temperaturen viel zu trinken. Aber was und vor allem wie viel sollten Sie trinken:
- Vermeiden Sie bei großer Hitze Alkohol und Koffein.
- Trinken Sie mehr als Sie über Urin und Schweiß verlieren. Wichtig, trinken Sie genug, auch wenn Sie nicht durstig sind. Das gilt vorwiegend für ältere Menschen, da das Durstgefühl mit zu nehmenden Alter abnimmt.
- Versuchen Sie nicht zu viel reines Wasser zu trinken, weil dadurch zu viele wichtige Mineralien ausgespült werden können. Dies kann sich negativ auf Ihren Körper auswirken und bis hin zum Tod führen. Wir empfehlen isotonische Getränke, verdünnte Fruchtsäfte oder alkoholfreies Bier zu bevorzugen. Aber Vorsicht: Auf den Zuckergehalt achten.
Weitere Tipps für Diabetiker
- Um Blutzuckerschwankungen frühzeitig erkennen zu können, empfiehlt es sich, Ihre Werte häufiger zu messen als sonst. Das ist auch deshalb wichtig, weil Schwitzen als Anzeichen einer Unterzuckerung im Sommer oft übersehen wird.
- Die Raumtemperatur Ihrer Wohnung sollte tagsüber nicht über 32 Grad und nachts nicht über 24 Grad steigen. Schließen Sie nach Möglichkeit tagsüber alle Fenster und Türen, nutzen Sie, wenn möglich Rollläden. In der kühleren Nacht sollten Sie Lüften, um somit die Wohnung möglichst kühl zu halten.
- Vermeiden Sie es, in der heißen Mittagszeit nach draußen zu gehen!
- Möchten Sie sich draußen sportlich betätigen oder müssen Sie im Freien arbeiten, nutzen Sie die kühlsten Stunden des Tages, morgens oder abends, oder trainieren Sie in einem klimatisierten Raum.
- Meiden Sie Sonne, denn ein Sonnenbrand kann Ihren Blutzuckerspiegel ansteigen lassen!
- Versuchen Sie, mit lauwarmem Wasser zu duschen oder zu baden.
- Bei Hitze hat man oft keinen Hunger. Regelmäßige Mahlzeiten sind jedoch für Diabetiker wichtig, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Gut geeignet als leichte Mahlzeit sind z. B. Pellkartoffeln mit Quark. Vermeiden Sie zu proteinreiche Kost!
Lagerung Ihrer Medikamente
Medikamente und Hitze vertragen sich nicht: Diabetiker sollten ihr Insulin im Kühlschrank lagern, wenn in Ihrer Wohnung längere Zeit Temperaturen von über 25 Grad herrschen. Optimal sind Temperaturen zwischen zwei und acht Grad. Lagern Sie Insulin und Diabetesmedikamente geschützt vor Hitze und Sonneneinstrahlung (Packungsbeilage beachten). Wichtig: Starke Hitze kann auch Ihr Blutzuckermessgerät, Ihre Insulinpumpe, Teststreifen und anderes Equipment schädigen. Lassen Sie es nicht im Auto oder im direkten Sonnenlicht.
Wenn Sie diese einfachen Ratschläge beachten, sollten Sie auch mit Diabetes die heißen Tage gesund überstehen. Weitere hilfreiche Tipps für Diabetiker finden Sie auf der Website der Deutsche Diabetes-Hilfe. Unsere Apotheken-Teams der Löwen- und Rosen-Apotheke beraten Sie natürlich gern persönlich bei weiteren Fragen.